Nationaler Bildungsbericht 2020 mit Schwerpunktthema "Bildung in einer digitalisierten Welt"
Mit dem Nationalen Bildungsbericht 2020 wurde am 23. Juni zum achten Mal eine detaillierte empirische Bestandsaufnahme des deutschen Bildungswesens vorgelegt. Der Bericht kann in einer umfangreichen Online-Version abgerufen werden. Zudem steht eine kompakte Broschüre bereit, die die zentralen Ergebnisse in Textform und in anschaulichen Infografiken zusammenfasst. In einem gesonderten Schwerpunktkapitel widmet sich der Bildungsbericht dem Thema „Bildung in einer digitalisierten Welt“. Die Analyse der wissenschaftlichen Autorengruppe betont die bestehenden Herausforderungen, aber auch die großen Potenziale der Digitalisierung. Insbesondere die Corona-Pandemie hat Missstände wie Chancen noch deutlicher hervortreten lassen und eine neue Dynamik in die Digitalisierung gebracht.
Professor Dr. Kai Maaz, geschäftsführender Direktor des DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation und Sprecher der Autorengruppe, unterstreicht: "Bildungseinrichtungen sind stärker denn je gefordert, digitale Kompetenzen zu vermitteln, und immer mehr Lehrende und Lernende nutzen die flexiblen Einsatzmöglichkeiten der digitalen Medien – ein Trend, den die Corona-Pandemie intensiviert".
In der Bestandsaufnahme zur Digitalisierung werden Probleme und Herausforderungen hervorgehoben: Nicht nur eine unzureichende technische Ausstattung von Bildungseinrichtungen wird festgestellt, sondern auch ein Mangel an didaktischen Konzepten, um die Technik sinnvoll zum Einsatz zu bringen. Die Nutzung digitaler Medien müsse anwendungsorientierter und strukturierter erforscht werden, um die Befunde dann auch wirksam in die pädagogische Praxis übertragen zu können. Zudem betont der Bericht auch die Bedeutung sozialer Ungleichheiten: Der Zugang zur erforderlichen Technik sowie der Erwerb von Medienkompetenzen seien von der sozialen Herkunft abhängig. Dementsprechend stünden die Potenziale der Digitalisierung auch noch nicht allen Menschen gleichermaßen zur Verfügung.
Die Bilanz von Kai Maaz fällt kritisch aus: "Bislang fehlt es an einer überzeugenden und abgestimmten Strategie für die Bildung in einer digitalisierten Welt. […] Neben der akuten Problematik, den Zugang zu Bildung im Zuge der Corona-Pandemie aufrechtzuerhalten, bestehen langfristige zentrale Herausforderungen. Sie haben nichts an Aktualität eingebüßt, sondern erfahren teilweise eine neue Dringlichkeit."
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