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Fachkonferenz Bildungsmonitoring 2020

Online-Dossier

Ein (digitaler) Raum für Bildung

Am 25. und 26. November 2020 fand, aufgrund der COVID-19-Pandemie erstmals vollständig digital, die in diesem Jahr durch die Koordinierungsstelle Bildungsmonitoring und den DLR-Projektträger gemeinsam durchgeführte Fachkonferenz Bildungsmonitoring unter dem Motto Raum für Bildung - Sozialräumliche Gestaltungsperspektiven im DKBM statt. An zwei Tagen befassten sich 250 Akteure aus Wissenschaft und kommunaler Praxis mit einer der zentralen Herausforderungen im Bildungswesen: der sozialen Ungleichheit. Dabei standen insbesondere die Gestaltungs- und Einflussmöglichkeiten eines datengestützten kommunalen Bildungsmonitorings auf den Zusammenhang zwischen Bildungsbiografie und Sozialraum im Fokus der Veranstaltung: Welche Rolle spielt das DKBM bei der Schaffung von Rahmenbedingungen für eine chancengerechtere Bildung?

Tools & Teilhabe

Dass das Thema Bildungsgerechtigkeit nichts von seiner Relevanz verloren hat, zeigt sich auch aktuell in der Corona-Krise. Die zur Eindämmung der Pandemie getroffenen Maßnahmen wie Lockdowns und Schulschließungen lassen soziale Ungleichheiten noch stärker hervortreten. Die Folge ist beispielsweise ein erschwerter Zugang zu digitalen Bildungsangeboten für bestimmte Bevölkerungsgruppen, bei denen das finanzielle und soziale Lebensumfeld noch immer maßgeblich über Bildungsteilhabe und -erfolge entscheidet.

Das facettenreiche Konferenzprogramm wurde über die Online-Eventplattform Venueless durchgeführt und mit interaktiven Tools wie Mentimeter und BigBlueButton umgesetzt. Zudem stand den Teilnehmenden mit wonder ein virtueller Pausenraum zu Verfügung, der in den Mittagspausen zum Netzwerken und informellen Austausch genutzt werden konnte.

In einem separaten Begleittext blicken wir auf die Besonderheiten bei der Organisation einer digitalen Konferenz und besprechen insbesondere die Vorteile der Nutzung einer Eventplattform.

Weiterlesen: “Die Digitale Konferenz”

Chancen & Herausforderungen

An Tag 1 setzte nach einem Grußwort durch Dr. Andrea Ruyter-Petznek (Bundesministerium für Bildung und Forschung) Prof. Dr. Marcel Helbig (WZB – Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung) mit seiner Keynote zum Thema „Sozialräumliche Ungleichheiten als Herausforderung für lokale Bildungslandschaften“ einen ersten meinungsstarken Akzent. Im Nachgang der Konferenz stand uns Prof. Helbig noch für ein ergänzendes Interview zur Verfügung, in dem er u. a. die Chancen und Grenzen des DKBM bei der Verbesserung von Bildungschancen sozial benachteiligter Menschen erörtert.

Nach der Keynote beleuchtete Dr. Norbert Sendzik (WZB) in seinem Fachvortrag weitere Herausforderungen und Perspektiven kommunaler Bildungslandschaften beim Abbau sozialer Ungleichheiten, während parallel dazu in einem zweiten Vortrag Prof. Jörg-Peter Schräpler (Ruhr-Universität Bochum) einen vertiefenden Einblick in Kerndichteschätzungen im sozialräumlichen Bildungsmonitoring gab und damit einen methodischen Impuls setzen konnte.
Der zweite Tag der Fachkonferenz erlebte mit dem Werkstattgespräch einen lebhaften Auftakt. In der von Dr. Klaus-Peter Meinerz (DLR-Projektträger) moderierten Diskussionsrunde zum Thema „Quo Vadis Sozialraumorientierung im DKBM“ formulierten Prof. Dr. Birgit Reißig (Deutsches Jugendinstitut e.V.) und Dr. Simone Mazari (Freiberufliche Sozialwissenschaftlerin) zahlreiche Denkanstöße zu den Bedarfen und Perspektiven eines sozialräumlichen Bildungsmonitorings.

Reale Impulse am virtuellen Tisch

Neben fachlichen Impulsen wurde an beiden Tagen zudem in parallel stattfindenden Workshops der Wissenstransfer zwischen den Kommunen in den Mittelpunkt gerückt. In parallel stattfindenden Table Sessions stellten die Referent*innen ihre strategischen und methodischen Ansätze für ein sozialräumliches Bildungsmonitoring vor und diskutierten mit den teilnehmenden Bildungsmanager*innen und -monitorer*innen anschließend über Zukunftsperspektiven und Fortentwicklungsideen.

In den insgesamt sechs Workshops beschäftigten sich die Teilnehmer*innen u. a. mit Gestaltungsmöglichkeiten und Kooperationsansätzen im Bildungsmanagement sowie mit methodischen Verfahren und Berechnungswegen eines sozialräumlichen Bildungsmonitorings für Kreise und kreisfreie Städte. Kurze Arbeitsphasen in Kleingruppen („Breakout-Sessions“) ermöglichten es den Teilnehmenden, sich vertiefend auszutauschen und spannende Anregungen für die Arbeit in ihren Kommunen mitzunehmen.

Quo Vadis Sozialraumorientierung

Am Ende der Fachkonferenz bestand ein breiter Konsens darüber, dass es gemeinsamer, koordinierter Anstrengungen der Akteure im kommunalen und lokalen Raum bedarf, um allen Bürger*innen und insbesondere Kindern und Jugendlichen gleiche Bildungschancen zu eröffnen. Dem datengestützten kommunalen Bildungsmanagement kommt dabei eine zentrale Rolle zu: Indem es kleinräumige Daten zu den sozialräumlichen Rahmenbedingungen des kommunalen Bildungswesens in seine Arbeit integriert, macht es die soziale Belastungslage sichtbar und bildet so den Ausgangspunkt für zielgerichtete, ausgleichende Maßnahmen in den sozial benachteiligten Räumen. Die Zuweisung von kommunalen Mitteln (z.B. für die Schulsozialarbeit), die Wahl von Standorten für spezielle Fördereinrichtungen oder die Schaffung von Qualifizierungsangeboten für das Bildungspersonal können anschließend auf Grundlage von Fakten statt von Mutmaßungen erfolgen.

Kommunen, die an nachhaltigen Lösungen für mehr Bildungsgerechtigkeit interessiert sind, sollten somit auf die Etablierung eines datenbasierten Bildungsmanagements und die Nutzung sozialräumlicher Bildungsdaten setzen.

Interview

Sozialräumliche Ungleichheiten als Herausforderung für lokale Bildungslandschaften

Prof. Dr. Marcel Helbig (WZB)
 

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Videoaufzeichnungen

Fachvorträge & Table Sessions

Fachvortrag 1

Der Beitrag kommunaler Bildungslandschaften zum Abbau sozialer Ungleichheit

Dr. Norbert Sendzik (WZB)
 

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Fachvortrag 2

Kerndichteschätzungen im sozialräumlichen Bildungsmonitoring - Verfahren zur Bestimmung von Häufigkeitsdichten in Bezug auf Sozialleistungsempfänger im Nahraum von Bildungsstandorten

Prof. Dr. Jörg-Peter Schräpler (Ruhr-Universität Bochum)

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Table Session 1

Lokales Bildungsmanagement in der Landeshauptstadt München - die BildungsLokale

Helga Summer-Juhnke (Landeshauptstadt München)
 

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Table Session 2

Naming & Shaming: Was es bedeutet als „belasteter Standort“ im Fokus kommunaler Bildungsdiskurse zu stehen

Beatrice Ploch (Stadt Offenbach)
 

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Table Session 3

Methodische Verfahren und Berechnungswege von Sozialindizes im Rahmen des kommunalen Bildungsmonitoring

Jaqueline Brossart (Landkreis Mainz-Bingen)

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Table Session 4

Sozialräumliche Bildungsmonitoringansätze in Landkreisen - Datenquellen, -zugänge, organisatorische Rahmenbedingungen

Emanuel Hartkopf und Nils Heinrich (Ennepe-Ruhr-Kreis)

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Table Session 5

Möglichkeiten und Ansätze sozialräumlicher Bildungs(angebots)planung in Flächenlandkreisen

Nicole Brinkmann und Sarah Oberding (Lahn-Dill-Kreis)

Download Vortragsfolien

Table Session 6

Rahmenbedingungen im DKBM – Zum Zugang und Nutzen von Daten der Statistik der Bundesagentur für Arbeit zur "Grundsicherung für Arbeitsuchende nach SGB II"

Hannah Kreisz, Dr. Pia Gerhards & Katharina Giar (Konsortium Bildungsmonitoring)
Dr. Bernd Hofmann (Bundesagentur für Arbeit)

Download Folien Konsortium

Download Folien Dr. Hofmann

Ansprechpartner*innen

Anna Hinzen

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Martin Franger

Kommunikation & Öffentlichkeitsarbeit

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Kontakt

Standort Potsdam

kobra.net, Kooperation in Brandenburg, gemeinnützige GmbH
Benzstr. 8/9, 14482 Potsdam

Ansprechpartner:
Tim Siepke, Leitung

0331 / 2378 5331
info@kommunales-bildungsmonitoring.de

Standort Trier

Kommunales Bildungsmanagement Rheinland-Pfalz - Saarland e.V.
Domfreihof 1a | 54290 Trier

Ansprechpartner:
Dr. Tobias Vetterle, Leitung

0651 / 4627 8443
info@kommunales-bildungsmonitoring.de

Dieses Vorhaben wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.